Wir untersuchen die Arbeitsabläufe im Krankenhaus, Heim u.a.


Methoden, die zur Anwendung kommen


Die teilnehmende Beobachtung

Die teilnehmende Beobachtung ist eine basale empirische Methode der Sozialwissenschaft, deren Gegenstand die Erforschung und das Verstehen sozialen Handelns ist. Sie kommt in der natürlichen Lebenswelt der Untersuchungspersonen durch die Teilnahme der Beobachter am Alltagsleben zum Einsatz. Diese Form der Beobachtung verspricht einen hohen Er-kenntnisgewinn, wenn sich Empathie mit dem und Distanz zu dem Beobachtungsgegenstand gleichermaßen die Waage halten. Sie dient der Generierung von Erkenntnissen während der Beobachtung, nicht der Überprüfung vorgefertigter Konstrukte.


Das Experteninterview

Vor Beginn der Datenerhebung wird ein Experteninterview mit den für die Untersuchung relevanten Personen, wie z. B. der Pflegedienstleitung, der Stationsleitung oder dem Stationsarzt, geführt. Hierbei werden wichtige Informationen über die Untersuchungseinheit, die Organisationsstrukturen, Ablaufstrukturen und Personalstrukturen ermittelt. Weiterhin werden die konkreten Erwartungen an den Untersuchungsverlauf und die Untersuchungsziele sowie aktuelle Problembereiche abgefragt.


Die problemzentrierten Interviews

Zu Themenbereichen wie dem Bestell- oder Lieferwesen werden problemzentrierte Interviews durchgeführt. Dazu werden halbstrukturierte Leitfäden mit Fragekategorien genutzt, die im Gesprächsverlauf erweitert und verändert werden. Die in den Interviews gewonnenen Ergebnisse werden während der Beobachtung verifiziert und ergänzt.


Der Fragebogen

Die standardisierte Befragung mit einem Fragebogen zielt hauptsächlich auf die Ermittlung von Einstellungen, Meinungen, Vorstellungen und Verhaltenserwartungen. Als wesentlicher Vorteil ist zu nennen, daß in einem kurzen Zeitraum die Meinungen vieler Personen erfragt und verglichen werden können. Das Arbeitsklima auf einer Untersuchungseinheit wird gemessen, indem die Mitarbeiter berufsgruppenübergreifend hinsichtlich des Kooperationverhaltens, der Arbeitsbelastung und ihrer Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsabläufe befragt werden.


Die Dokumentenanalyse

Bei der Dokumentenanalyse werden in der Organisation vorhandene Unterlagen nach einem festen, standardisierten Kategorienschema ausgewertet. Hierbei wird jedes einzelne Dokument nach vordefinierten Variablen geprüft und der Ist-Zustand zum Vergleich mit dem Soll-Zustand ermittelt. Z. B. wird die medizinisch-pflegerische Dokumentation dahingehend überprüft, inwieweit die Patientendokumentation festgelegten Mindestanforderungen entspricht und die Leistungserbringung nachvollziehbar abbildet.


Die Datenerfassung

Zunächst dokumentieren die Beobachter fortlaufend ihre Beobachtungen in einem Protokoll. Dieses Protokoll ist offen gestaltet und dient der Aufzeichnung aller relevanten Informationen. Zusätzlich notieren die Mitarbeiter der Untersuchungseinheit ihre (vorab definierten) Handlungen in unterschiedlichen Erfassungsprotokollen (Tätigkeits-, Wege-, Telefonaterfassungsprotokoll u.a.). Durch diese Selbstaufschreibung übernehmen die Mitarbeiter Verantwortung für den Prozess, indem sie ihr eigenes Tun erfassen und fortlaufend aufzeichnen. Die Selbstaufschreibung benötigt klare Richtlinien, begleitende Kontrolle und Anleitung. Das wird durch vorherige Informationsveranstaltungen, genaue schriftliche Anweisungen u.ä. realisiert.


Der Bericht

Eine umfassende Dokumentation mit allen relevanten Informationen und Ergebnissen wird dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt. Außerdem werden die Ergebnisse in Gesprächen mündlich präsentiert.